Pultstockspringen, auch bekannt unter verschiedenen regionalen Bezeichnungen wie Pullstockspringen oder Klotstockspringen, ist eine traditionelle Form des Stabweitsprungs über Wasserläufe. Diese Technik wurde in Marschgebieten entwickelt, um breite Gräben und Wasserläufe zu überqueren, bevor es moderne Infrastrukturen gab. Der Sport erfordert sowohl körperliche Kondition als auch gutes Augenmaß.
Pultstockspringen ist besonders in den Marschregionen Nordwestdeutschlands, den Niederlanden und Dänemarks verbreitet. Die Springer nutzen einen drei bis sechs Meter langen Stock, um über Wassergräben und Siele zu springen. Am unteren Ende des Stocks befindet sich oft eine runde Platte, die ein Einsinken in den schlammigen Untergrund verhindert. Heutzutage wird Pultstockspringen auch im Tourismus und bei Sportwettkämpfen praktiziert.
Beim wettkampfmäßigen Pultstockspringen ist der Bewegungsablauf komplex. Die Springer klettern während des Sprungs an der Stange empor, um die Kletterdistanz in Weite umzusetzen. Eine optimale Abstimmung von Anfangsgriffhöhe und Anlaufgeschwindigkeit ist entscheidend, um große Weiten zu erzielen. Das Risiko, die Senkrechte nicht zu erreichen und ins Wasser zu fallen, trägt zum Reiz des Wettkampfs bei.
Pultstockspringen hat historische Wurzeln in der friesischen Kultur und wurde militärisch genutzt, wie in der Schlacht bei Hemmingstedt im Jahr 1500. Dort nutzten Dithmarscher Bauern Klotstöcke, um ein angreifendes Heer abzuwehren und ihre Unabhängigkeit zu bewahren.